Chronik von 1952 bis 1981

1953 war der Verein für die Ausrichtung des 5. Verbandsfestes des Mittelrheinischen Radsportverbandes verantwortlich. Dieses Fest war für den Verein eine große Herausforderung, galt es doch weit über 100 Mannschaften zu bewirten und einen großen Festzug zu organisieren. Unter dem damaligen Schirmherren, Bürgermeister Sittel und dem 1. Vorsitzenden Erwin Albert konnte das Fest vom 11. Juli bis 13. Juli beginnen. Am Festumzug beteiligten sich insgesamt 38 Vereine und Gruppierungen.

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In der Folgezeit konnten noch viele weitere, außergewöhnliche Erfolge unter der Leitung von den Trainern Karl Borngässer und Arthur Höhler an das Vereinsbanner geheftet werden. Eine neue Jugendmannschaft - mit den Fahrern Hans-Walter Escher, Hans Becker, Hans-Ludwig Neder und Wolfgang Berges - bildete sich und fuhr von Erfolg zu Erfolg.

1967 trat diese Mannschaft zum letzen Mal auf, was darauf zurückzuführen war, dass der seitherige Fahrboden nicht mehr geeignet war. Hinzu kam noch, dass im Jahre 1963 Karl Borngässer starb, jener Mann der nicht nur Mitgründer des Vereins war, sondern als erster Saalsportfachwart des Verbandes nach dem Krieg Motor und Trainer aller Mannschaften des RSV war.

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Am 01.03.1970 schloss der Gastwirt Heinrich Stumpf seine Gaststätte, so dass der Verein keine Trainingsmöglichkeiten mehr hatte und der Sportbetrieb zwangsläufig ruhen musste.

Das 50-jährige Jubiläum wurde am 31.07.1971 im Saal Dietz in der Form einer akademischen Feier ausgetragen. Sportliche Aktivitäten waren im Saale Dietz leider nicht möglich und daher wurde eine von Helmut Seibel zusammengestellte und von Ewald Pharo kommentierte Bildreihe gezeigt, die die Entwicklung des Vereins aufzeigte und ein Wiedersehen mit vielen verstorbenen und gefallenen Radsportfreunden brachte.
Das Fest wurde abgerundet durch die Mitwirkung der beiden Gesangvereine GV 1862 und MGV 1894 und des Kunstkraftsportvereins Mainz-Finthen.

Am 02.11.1972 endete der sportliche Dornröschenschlaf des RSV nachdem die neue Schulturnhalle eingeweiht worden war und somit wieder Trainingsmöglichkeiten vorhanden waren. Was innerhalb kurzer Zeit bereits wieder auf die Beine gestellt wurde lässt den Fachmann nur so staunen. Mit viel Verständnis und Gespür für die Kinder gingen die Verantwortlichen des RSV daran, völlig aus dem Nichts heraus, neue Mannschaften aufzustellen und vor allem mit der unerlässlichen Breitenarbeit die Grundlagen für künftige sportliche Erfolge zu schaffen.
Der RSV hatte in Roland Seibel, Helmut Seibel und Roland Kraft sowie Hans Becker und Walter Schindel tatkräftige Männer, die eine gehörige Portion Freizeit opferten und den Verein innerhalb kurzer Zeit wieder ganz nach oben brachten.

 

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So bildete sich eine neue Vierermannschaft im Reigenfahren mit Ellinor Will, Angela Loeb, Gaby Fuhrmann und Birgit Rauschkolb, die sich als erste nach dem Krieg für die Teilnahme an den deutschen Schülermeisterschaften qualifizieren konnte. Auch im Einer- und Zweierkunstfahren bildeten sich Mannschaften mit Ursula Heinz und Anke Jungbluth sowie Anke Koch und Martina Fischer. Doris Jungbluth, Michael Schindel und Bruno Seibel, um nur einige zu nennen, konnten in den kommenden Jahren viele Kreis-, Rheinhessen- und Rheinland-Pfalz-Meistertitel für den RSV erreichen.

Als Schrittmacher für die Einführung von Radpolo in den Saalsport in Rheinland-Pfalz zeichnete sich der RSV aus, der diesen Frauensport 1976 in sein Trainingsprogramm aufgenommen hatte. Die 3 Mannschaften mit Heike Bernhard, Elke Krebs, Pia Seibel, Marion Vandrey, Brigitte Mauer und Petra Weibrich, sowie dem Trainer Roland Kraft, spielten in der Folgezeit viele Erfolge für den RSV ein.

Der sportliche Höhepunkt bis dahin war die Teilnahme der Geschwister Anke und Doris Jungbluth, trainiert vom Vater Heinrich Jungbluth, an den Deutschen Meisterschaften 1979 im Zweier-Kunstfahren, wo ein ausgezeichneter 9. Rang erzielt werden konnte.

 

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1976 richtete der RSV erstmals ein Volksradfahren aus, denn auch der Breitensport hatte bei den Vereinen Einzug gehalten. So wurde eine Strecke von ca. 20 km. ausgetüftelt, die sich großer Beliebtheit erfreute und die Anfang der 80-Jahre von fast 1000 Teilnehmern Jahr für Jahr geradelt wurde.

 


 

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